Berufsbildungszentrum Hochwald
die bessere Schule
Durch das „Mitdabeisein“, je nach Schulklasse und Jahr, an mehreren Stellen, entsteht so eine Wahrnehmung für den Werkstoff Holz und seine Anbindung an die Mitwelt und deren Einflüsse und der einzelnen Menschen, die hiermit verbunden sind, sowohl als als Verarbeiter als auch als Verbraucher oder Benutzer des hergestellten Möbels. Es wird auch eine sehr differenzierte Fehlerkultur gepflegt, das heißt, hier können und dürfen Fehler gemacht werden, denn die Auswirkung eines Z.B. falsch abgemessenen und dann abgeschnittenen Werkstückes, geht direkt in die eigene Befindlichkeit des „Sich-Selber-Ärgerns“ über. Nur bei der Arbeitssicherheit, die allerhöchste Priorität hat, gibt es keinerlei Toleranz.
Beispiele was noch mit dem eigenen Bäumen geschieht:
– Waldprojekte für den Landkreis: Lehrpfad Burg Montclair
– Holzschilder für die Gartenschnecke
– Kindergarten vor Ort in Nunkirchen, körpergroße Kindersilhouetten
– Sinnes-bänke der Schule
In die Holzwerkstatt integriert ist eine eigene Xylothek, in der viele Fragestellungen rund ums Holz beantwortet werden können. Die Xylothek bietet eine Sammlung von über 300 verschiedenen Holzarten an. (Man erzählt, es wäre die größte Holzartensammlung Süd-West Deutschlands). Zusätzlich gibt es Möglichkeiten der Holzartenbestimmung, sodass öfter Mal die Schranktür der Oma, das Schuhregal des Onkels, die
große Linde des Nachbarn von den Schülern ins Labor mitgebracht und auf die Holzarten hin untersucht werden.
Es gibt auch eine Sammlung von holzzerstörenden Pilzen und holzzerstörende Insekten. Dieses Thema taucht auf und wird prompt beachtet, wenn ein Schüler plötzlich, sich während der Bearbeitung mit einem schräg dreinblickenden Holzwurm, Auge in Auge, konfrontiert sieht, und alle kommen zusammen und Bestaunen das Wunderlichste, tja wie kann man denn in so einem Holz denn Wohnen und gleichzeitig Essen?
Themen der Nachrichten des aktuellen Tages werden verarbeitet, wenn es etwa um die Tropenholzproblematik geht oder die Liste der gefährdeten Arten auf der roten Liste. Da die Holzartensammlung seit dem Jahre 1984 geführt wird, gibt es hier Arten zu sehen, die heute nicht mehr gekauft und auch nicht gehandelt werden dürfen. Hier erlebt man einen Respekt, der sich aufbaut gegenüber den benutzbaren Naturmaterialien und den knappen Ressourcen der Erde und es wird gegenseitig gestaunt, wieviel die einzelnen SchülerInnen je nach Erfahrung seine Welt anschaut, die konkreten Probleme der Zeit erkennt, beschreibt und mit anderen in eine
gemeinsamen Austausch kommt.
Verschiedene Themen reihen sich an, sodass das Schuljahr immer sehr vielfältig verläuft.
– das momentane Fichtensterben, die Borkenkäferproblematik
– Baumspinner, sind das Menschen oder Tiere?
– Was ist FSC – Siegel für Bäume
– Pflanzenkommunikation nach Cleve Backster
– LandART – Projekte
Ein Gesamtkunstwerk also.